Parallelmontage (auch parallel editing oder cross-cutting genannt) ist eine Schnitttechnik im Film, bei der zwei oder mehr Handlungstränge oder Szenen, die an verschiedenen Orten oder zu verschiedenen Zeiten stattfinden, abwechselnd gezeigt werden, um eine Verbindung oder Parallele zwischen ihnen herzustellen.
Parallelmontage
Diese Technik wird verwendet, um die gleichzeitige Entwicklung von Ereignissen darzustellen, auch wenn sie physisch oder zeitlich voneinander getrennt sind.
Merkmale der Parallelmontage
Abwechselnde Szenen: Zwei oder mehr Handlungsstränge werden abwechselnd gezeigt. Dabei wird zwischen den Szenen hin- und hergeschnitten.
Gleichzeitigkeit suggerieren: Es wird der Eindruck erweckt, dass die Ereignisse zeitgleich oder zumindest miteinander verbunden sind, auch wenn sie räumlich oder zeitlich voneinander entfernt sind.
Verbindung und Kontrast: Oft wird die Technik verwendet, um Kontraste oder Parallelen zwischen den Handlungen oder Charakteren zu betonen, z. B. um zu zeigen, dass sich zwei Ereignisse gleichzeitig entwickeln oder um eine thematische Verbindung zwischen ihnen herzustellen.
Beispiel
Ein klassisches Beispiel für Parallelmontage findet sich in Filmen, in denen zwei oder mehrere Gruppen oder Charaktere gleichzeitig in gefährlichen oder spannungsgeladenen Situationen sind, und die Kamera abwechselnd zwischen den Szenen hin- und herschneidet.
Filmbeispiel: In "The Godfather" (1972) von Francis Ford Coppola gibt es eine berühmte Szene, in der parallel die Taufe eines Kindes gefeiert wird und gleichzeitig in einer anderen Handlungsebene Morde an den Feinden der Familie Corleone stattfinden. Der Schnitt zwischen diesen Szenen verstärkt die Spannung und den Kontrast zwischen dem heiligen Ritual und der Gewalt der Mafia.
Funktionen der Parallelmontage
Spannung und Dramatik erzeugen: Durch das Abwechseln zwischen verschiedenen Szenen, die sich im gleichen Moment oder in parallelen Erzählsträngen abspielen, wird eine größere Spannung aufgebaut. Der Zuschauer weiß, dass die Ereignisse miteinander verbunden sind, aber die Schnitte erzeugen ein Gefühl der Dringlichkeit und des Unbekannten.
Zeitliche und räumliche Distanz überbrücken: Obwohl die Szenen an verschiedenen Orten oder zu verschiedenen Zeiten stattfinden, wird durch die Schnitttechnik der Eindruck erweckt, dass sie sich gleichzeitig entwickeln.
Vergleiche und Kontraste aufzeigen: Durch das gleichzeitige Zeigen von verschiedenen Handlungssträngen können Themen, Motive oder Konflikte miteinander verglichen werden. Oft wird diese Technik eingesetzt, um eine starke visuelle oder thematische Parallele zwischen den Szenen zu zeigen.
Charaktere und deren Entwicklung zeigen: Parallelmontage wird auch verwendet, um die parallele Entwicklung von Charakteren zu zeigen. Dies kann entweder als Kontrast oder als symbolische Verbindung geschehen.
Historische Bedeutung
Parallelmontage wurde schon sehr früh im Kino verwendet, aber besonders bekannt wurde sie durch D.W. Griffith, der sie in Filmen wie "Intolerance" (1916) perfektionierte. In diesem Film verwendete er die Technik, um mehrere Handlungsstränge aus verschiedenen Epochen parallel zu zeigen, was zu einer der frühesten und einflussreichsten Anwendungen der Parallelmontage in der Filmgeschichte führte.
Fazit
Die Parallelmontage ist eine kraftvolle Schnitttechnik, die in der Filmproduktion dazu dient, verschiedene Erzählstränge miteinander zu verknüpfen und den Eindruck von gleichzeitigen, aber voneinander getrennten Ereignissen zu erzeugen. Sie wird verwendet, um Spannung aufzubauen, Themen zu verstärken und den Zuschauer emotional zu involvieren, indem er zwischen mehreren Perspektiven hin und her schaltet.
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